„Wieder geht ein Jahr zu End', eh wir es gedacht...“, und heute am Donnerstag, den 11. Dezember startet unter diesem Motto wieder unsere traditionelle Chorweihnachtsfeier im Großen Saal des Duracher Pfarrheims.
Unser 1. Vorstand Wolfgang Ewen eröffnet um 20:00 Uhr die Feier und heißt die Sänger und ihre Angehörigen herzlich willkommen.Er begrüßt unseren Ehrengast und Hausherrn des Pfarrheims, Herrn Pfarrer Josef Gomm und dankt ihm besonders für die Nutzung der Einrichtungen des Pfarrheimes durch den Chor.
Sodann wendet er sich der erstmals bei dieser Chorweihnachtsfeier anwesenden Frau Sabine Unger zu und stellt sie der erwartungsvoll und neugierig blickenden Versammlung als unsere neue Chorleiterin vor. Die Anwesenden danken mit einem herzlichen Begrüßungsapplaus.
Herr Pfarrer Josef Gomm beginnt das Festprogramm mit dem Vortrag einer lesenswerten Weihnachtsgeschichte von Josef J. Link. Der Titel lautet: Der ungebetene Gast .
Hier ein kurzer Blick ins Geschehen:
Professor Umberti ist Heiligabend allein zu Haus. Er hat mit Weihnachten, Jesus von Nazareth und der Christenheit überhaupt nichts am Hut, ist froh, sein Alleinsein genießen zu dürfen. Seine Frau ist nämlich im Winterurlaub in den Bergen. Er geht zu Bett und löscht das Licht. Sein Haus ist stockdunkel
Richard Berber ist obdachlos und streift ziellos durch die weihnachtliche Stadt. Das dunkle Haus des Professors Umberti erweckt sein Interesse. Die Bewohner scheinen verreist zu sein. Vielleicht gib es da etwas zum Essen und Ausruhen. Er bricht in das Haus ein....
Dieser „Weihnachtskrimi“... kann hier gelesen werden.
Dazu stehen die Sänger anfangs in der üblichen Choraufstellung, bilden dann aber auch – und das ist neu - in einer Reihe stehend einen großen Halbkreis um die Zuhörer... Reicher Beifall belohnt diesen Auftakt zu einer erfolgversprechenden, weiteren Chorarbeit unter der neuen Leitung.
Ein Raunen geht durch die Versammlung: So haben wir den Nikolaus noch nie gesehen. Auf dem Kopf trägt einen modernen Motorradhelm! Sankt Nikolaus hat auch sofort eine Erklärung bereit: Rentierschlitten ist Vergangenheit.
Umweltbewusst sei er auf seinem Elektro-Roller zum Pfarrheim geritten gekommen und hoffe, dass das Pfarrheim-Stromnetz „grünen“ Strom für das Fahrzeug bereithalte...
Nikolaus tauscht geschwind Motorradhelm gegen Mitra und beginnt seinen Vortrag – wie immer in Versform - mit diesem gesungenen Vierzeiler (Melodie: Wem Gott will rechte Gunst erweisen...):
Der Niklaus kommt auf seiner Reise
zu uns ja auch in diesem Jahr.
Er bringt uns allen klug und weise
Gereimtes und Geback'nes mit...
Mit launigen Worten läßt Nikolaus das Vereinsgeschehen des vergangenen Jahres 2014 Revue passieren. Beim Übergang von einem Themenpunkt zum anderen fügt er den vorgenannten Vierzeiler ein, denn zu seinen vielen Talenten gehört auch eine ausgezeichnete Singstimme.
Beim seinem literarischen Streifzug teilt Nikolaus sowohl Lob als auch Kritik aus. Hier auszugsweise seine einleitenden Worte (Zitat)
...wenn ich auch komm vom Himmelskreise,
ist doch mein Reden weltlich stellenweise.
Drum messt nicht alles so genau reell:
Als Niklaus bin ich halt ein Sprachrebell.
Trotzdem will ich es weiter beibehalten,
mit kleinen kritischen Versen euch zu unterhalten.
Doch Namen sind ab jetzt tabu,
die gibt’s nur noch bei großem Lob dazu...
Und Sankt Nikolaus (im wahren Leben unser immer wieder großartiger Georg Wagner) verabschiedet sich mit den Worten (Auszug):
Ich bin nun am Ende angelangt.
Der Niklaus sich jetzt für's Zuhören bedankt.
Und habe ich mich bei den Verslein übernommen,
lasst mir armen Sünder Verzeihung zukommen.
Und war ich nicht hart oder zu grob,
so zollt mir vielleicht auch ein bisschen Lob.
Dann kann ich gelassen bis ins nächste Jahr ruh'n,
um wieder erfrischt meinen Dienst zu tun...
Brausender Applaus – die Feier ist aus – wir geh'n nun nach Haus...
Fotos:
Heidi Böhm, Gisela Lademann, Wilma Ewen