Der heutige „Männergesangverein Durach“ ist aus der Sängerriege des „Turnverein Durach“ hervor gegangen. Der Vollständigkeit halber sei deren kurze Geschichte hier ebenfalls aufgezeichnet. Im Jahre 1927 bemühte sich insbesondere der damalige Vorstand Anton Leither und Kassier Alfred Grinzinger eine Anzahl sangeslustiger Kameraden zu einer Sängerriege zu vereinen. Diese Bemühungen hatten trotz verschiedener anderen Meinungen im Dorfe baldigsten Erfolg
Als Dirigent wurde Herr Hauptlehrer D. Demeter gewonnen, der seinen Dienst ehrenamtlich ausübte. Es ist meine Chronistenpflicht hier zu erwähnen, dass obiger Dirigent mit großem Eifer und Geduld sich der Sache annahm und den meist Sangesunkundigen die ersten Noten und Gesangskenntnisse beibrachte.
Leider wurde den Sängern schon bald, und zwar am 17. November 1928 das liebe und eifrige Mitglied im 1. Tenor Hans Hefele (.....) in Durach durch jähen Tod entrissen. Er, der sich um das Zustandekommen der Sängerriege besonders verdient gemacht hatte, wird in unseren Reihen unvergeßlich sein.
Das die junge Sängerschar sich mit großem Eifer dem deutschen Liede widmete, bestätigt, dass sie bereits bei der Generalversammlung des Turnvereines, sowie anlässlich der Verehelichung einiger Sängerkameraden öffentlich Lieder zu Gehör brachten.
Um recht anschaulich darzulegen, wie innig der junge Verein schon bei der Sache war, sei hier eine von Kamerad Grinzinger verfasste, Herrn Dirigent Demeter zugeeignete Widmung, anlässlich der Überreichung eines Weihnachtsgeschenkes wiedergegeben, welche lautet:
Freudig klinget Festgeläute,
Denn es ist ja Weihnacht heute.
Heute soll mit Christgeschenken
Seiner Lieben man gedenken.
Drum will auch die Sängerriege
Ihrem Dirigent aus Liebe
Ein Geschenklein präsentieren,
Dass er nicht mög‘ die Freud‘ verlieren!
Denn viel Geduld man haben muss –
Es ist nicht Jeder Musikus.
Gewiss fehlt’s nicht am besten Willen,
Nur gute Leistung zu erzielen!
Doch will Rechtes man vollbringen,
Heisst’s halt stets von vorn beginnen!
Zwar gibt es manche Nuss zu knacken,
Und feste gilt’s hier anzugucken.
Das Notenblatt hat viele Zeichen:
Schlüssel, Taktstrich und dergleichen,
Andante, Dolce, mezzoforte.
Alles Lieder ohne Worte;
Einem gingen, o welch Graus
Beinah die ganzen Haare aus;
Ein andrer konnte wegen der Oktaven
Oft halbe Nächte nicht mehr schlafen...
Vom Tenor hat – wie vernommen –
Einer das Tremolirium bekommen.
Die Bässe tranken ohnegleichen,
Um ja den Brummbass zu erreichen.
Und doch gab’s Tadel dann und wann,
Wenn der Tenor zu kräftig sang.
Gar oft hört man der Stimmen sieben,
Wo viere reichlich doch genügen.
Oft frug Herr Lehrer unbefangen:
„Sind die Bässe heimgegangen??“
So sind die Leiden ohne Zahl
Bei dieser wack’ren Sängerschar.
Und trotzdem wurde durchgerungen.
„Der erste Wurf ist gut gelungen!“
Dem Dirigenten nun zum Dank
Versprechen fest wir’s in die Hand
Die Treu‘ zu halten - drum fürwahr
Auf Wiederhör’n im nächsten Jahr
Weihnachten 1927
... Jahresbericht 1942
Von was soll ich berichten? Die ganze Tätigkeit des Vereins bestand darin, bei den Heldenehrungen mitzuwirken. Ein überaus schweres, opferreiches Jahr liegt hinter uns.
Für 18 Helden der Gemeinde standen wir 11 mal am Kriegerdenkmal, ihnen mit einer Weise die letzte Ehre zu erweisen:
Am 22. 3. 42 für die Helden Ernst Holderied von Durach, Waibel Karl und Joseph Schöner von Rothen,
am 29. 3. 43 für die Helden Josef Herz, Durach; Johann Steingart, Freitags und Josef Wolf, Durach,
am 12. 4. 42 für die Helden Franz Hausegger, Oberkottern und Rudolf Reiser, Durach,
am 26. 4. 42 für die Helden Georg Hämmel von Oberkottern und Franz Müller,
am 17. 6. 42 für den Held Alois Gschwend von Durach.
Mit Alois Gschwend forderte der unerbittliche Krieg das erste Opfer aus den Reihen des Gesangvereins. Alois Gschwend war ein ruhiger, braver Sangeskamerad, den wohl alle gern mochten. Wir werden seiner stets ehrend gedenken. Als Zeichen unserer Dankbarkeit und Erinnerung legte Vorstand Anton Leither im Namen des Gesangvereins einen Kranz am Ehrenmale nieder.
Am 28. 6. 42 war Heldenehrung für Hans Stattler von Oberkottern,
am 19. 7. 42 für Ferdinand Natterer von Oberkottern,
am 26. 7. 42 beehrten wir Robert Bodemüller von Oberkottern und Josef Ligg von Bechen am 27. 9. 42
Am 8. 11 .42 war Heldenehrung für Johann Neher von Weidach und Josef Lingg von Durach, und dann noch am 20. 12. Für Xaver Müller von Dorfberg.
Abwechselnd wurden die Lieder „Morgenrot“ und „Sonntag ist’s“ gesungen.
Johann Weixler
Schriftführer