2-Tagesausflug am 23./24. September 2016
lange erwartet ... große Beteiligung ... gutes Wetter...
...von Georg und Annemarie Wagner und Team
wieder hervorragend organisiert unter dem Motto:
Das Programm
...eine eindrucksvolle Bus-Kreuzfahrt durch das
sehenswerte Flüssedreieck von Neckar,Tauber und Main...
Schnait, Silcher Museum
Die Einhaltung dieses mit viel Zeit-und Arbeitsaufwand minutiös zusammen-gestellten Reiseverlaufs erforderte von den Ausflüglern wieder ein hohes Maß an Disziplin hinsichtlich Pünktlichkeit und Ausdauer. Aber die gesamte Reisegruppe verhielt sich wie immer ausgesprochen vorbildlich.
Erstes Etappenziel ist das Silcher Museum in Schnait. Unmittelbar neben dem Silcher Museum befindet sich die Wendelinskirche. Zwischen Kirche und Museum ist ein kleiner Parkplatz. Eine warme Morgensonne erwärmt die herbtliche Kühle. Und im Windstillen ganz dicht an der Kirchenwand wird ruck-zuck ein Buffet improvisiert. Wie angekündigt haben Georg und seine Helferschar „Gutes für Leib und Seele“ im Angebot: Warmen Leberkäs, reichhaltiges Backwerk, heißen Kaffee, natürlich auch kühles Bier. So wird mit diesem gemeinsamen Frühstück die Zeit bis zum Beginn unserer Führung durch das Silcher Museum überbrückt...
soundtrack quelle: youtube, männerchor calvvocci
Marbach, Gasthaus zum Ochsen
Von Schnait bis Marbach sind es nur 25 km. Pünktlich zur Mittagszeit erreichen wir deshalb den Gasthof Ochsen, um unseren Mittagsappetit zu stillen. Von einem richtigem Hunger kann nämlich an sich keine Rede sein nach der ausgiebigen Brotzeit in Schnait. Die Speisen sind schon seit langem individuell vorbestellt.
Deshalb gibt es keine lange Wartezeiten und die fahrplanmäßige Weiterfahrt nach Homburg zum Papiermühle Museum ist gesichert. Vom Gasthaus Ochsen bis zum Busparkplatz ist es allerdings ein gutes Stück zu laufen, was zwar anstrengt, aber der Verdauung gut bekommt. Trotzdem sinkt mancher erleichtert in seinen bequemen Sitzplatz und gönnt sich während der Fahrt nach Homburg zum Papiermühle Museum etwas Augenpflege.
Homburg, Papiermühle - Museum
Der Besuch in der Papiermühle hat sicher nicht nur mich (Verfasser des vorliegenden Reiseberichts) als ehemaligen Maschinenbauer begeistert - angesichts der Technik aus lange zurückliegender Zeit, in welcher Wasserkraft zum direkten Antrieb von Maschinen genutzt wurde. Der Anblick der zahlreichen Transmissionen an Wänden und Decken, von denen über Riemenscheiben und langen Flachriemen aus Leder die rotierenden Antriebselemente an und in den Maschinen in Funktion versetzt wurden, erweckten in mir nostalgische Erinnerungen an meine Lehrzeitpraxis an einer Drehbank. Ich vernahm im Geiste wieder das längst vergessen geglaubte rhythmische Klatschgeräusch der umlaufenden Riementriebe.
Und in dieser Anlage dann das Zusammenwirken von Maschinentechnik und Manufaktur begreifen zu lernen, der Handarbeit bei der Herstellung von Papier: Handgeschöpftes Bütten mit Wasserzeichen. Wo bekommt man in unserer digitalen Welt voller Roboter und Computer so etwas noch zu sehen?
Danke, lieber Georg und liebe Annemarie für dieses Reiseziel, die Homburger Papiermanufaktur mit dem Papiermühle Museum (http://www.homburger-papiermanufaktur.de/)
Wertheim, Glasmuseum
Um die Führung durch das Glasmuseum für uns verständlich und informativ zu gestalten, werden wir in zwei Gruppen aufgeteilt. Trotzdem passiert es aufgrund der Enge zwischen der Vielzahl von Vitrinen, dass man manchmal nicht alles mitbekommt, oder die Sicht auf ein Exponat und der erklärenden Führerin in der Enge des Raumes nicht möglich ist. Egal, es ist erstaunlich, zu welchem Formenreichtum Glas verarbeitet werden kann, sei es künstlerisch oder auch für industrielle und medizinische Zwecke.
Den absoluten Höhepunkt erleben wir am Vorführplatz des Glasbläsers im Erdgeschoss des Museums bei einer Demonstration seiner Arbeit. „Angstfreie“ Chormitglieder dürfen neben ihm sitzen und assistieren. Fauchend und blendend zischt die Schmelzflamme aus dem Brenner, der auf dem Arbeitstisch vor dem Glasbläser steht. Je nach eingestellter Temperatur verändert die Flamme ihre Farbe. Sie ist unglaublich heiß, erst ab 600°C aufwärts soll Glas formbar werden.
Nach diesem ganz besonderen Erlebnis verlassen wir das Museum und lenken unsere Schritte in Richtung Busparkplatz.
Ein Reisetag voller Eindrücke geht langsam seinem Ende entgegen. Die Abendsonne vergoldet den Anblick der Burgruine Wertheim hoch über der Stadt, als unser Bus zur letzten 32 km-Strecke des Tages nach Dittigheim startet.
soundtrack quelle: youtube, susanne würmell, glasharfe und rafael muñoz, gitarre
Tagesausklang im Gasthof
Zum Grünen Baum in Dittingen
Dieser erste Reisetag geht nun mit der Ankunft beim Gasthof Zum Grünen Baum seinem Ende entgegen. Die Zimmerzuteilung mit Doppelzimmern für Paare geht zügig vonstatten.
Doch für drei bei diesem Chorausflug unbeweibte Teilnehmer stehen im Hotelbereich des Grünen Baumes keine Einzelzimmer zur Verfügung.
Zwischen Ankunft und Abendessen passiert also in kleinem Kreise diese nette Geschichte:
...Drei überraschte Gesichter schauten sich ratlos an.
Die Wirtin des Hauses bereitet der Ratlosigkeit ein blitzschnelles Ende. Sie hat vorgesorgt. Mit resoluter Stimme und keinerlei Aufbegehren duldend ordnet sie an (sinngemäß): „Sie drei bringe ich jetzt gleich zu mir in unser Privathaus. In separaten Zimmern steht für jeden eine gute Übernachtungsmöglichkeit bereit, allerdings müssen Sie Dusche und Toilette miteinander teilen. Richten Sie sich nur ein. Zum Abendessen im Hotel hole ich Sie pünktlich wieder ab.“
Hm-hm, soso. Die Begeisterung hält sich in Grenzen. Gesichtsausdruck und übrige Körpersprache (z.B.gesenkter Kopf) sind vielsagend. Denn schließlich hat ja jeder schon seine Jugendherbergszeit längst vergessen.
Inzwischen ist es dunkel geworden. Nach nur kurzer Fahrt wird das Wohnhaus der Wirtin erreicht. Nebel hat sich über den Ort gesenkt. Vom Haus sind nur die Umrisse zu erkennen. Die drei Schlafgäste sehen ihrer Unterkunft gespannt entgegen.
Sie betreten den Eingangsbereich und erblicken ein elegant gestaltetes Foyer, von dem eine breite geschwungene Freitreppe in die 1. Etage führt. Die Wirtin bittet, hinauf zu kommen und an einem runden Tisch Platz zu nehmen, entschuldigt sich kurz und kommt zurück mit einem Tablett, auf dem mehrere Weinflaschen und einige Gläser aneinander klingen.
Die erstaunten Schlafgäste erklären sich ohne zu zögern zu einer spontanen Kennenlern-Weinprobe bereit und erfahren eine Menge über die gastfreundliche Wirtin und ihre Familie und besonders auch über ihre Beziehung zur Chormusik, ist sie doch eine Chorleiterin a.D.
Vom Weingenuss entspannt und entsprechend gut gestimmt richten sich unsere Singles in ihren Quartieren ein und warten darauf, zum Abendessen abgeholt zu werden.
Vorausgeschickt sei schon einmal die Feststellung, dass es sowohl im Erdgeschoss als auch eine Etage höher je ein Bad mit Toilette gibt. Konflikte sind also kaum zu erwarten..
Nach dem Abendessen gibt's
ein Ständchen für die Wirtsleute:
Bacchus, edler Fürst des Weins
Aus der Traube in die Tonne
Das Morgenrot
Frisch gesungen
und
Bajazzo